Ungarn sei Dank, genauer gesagt Budapest und noch genauer gesagt: Maxi aus Frankfurt und Franzi aus München, die dort 2005 das erste Mixed-Lacrosse-Team Ungarns gründeten (Quelle ELM#2). In eben diesem Team infizierte sich der Medizinstudent Ludwig Müller einige Jahre später mit dem Lacrosse-Virus. Als der Berliner Ludwig schließlich zum Studium nach Würzburg wechselte schloss sich der Kreis…
… angetrieben von der Idee sein neues Hobby auch in der neuen Heimat weiterzuverfolgen, schaltete Ludwig im Sommer 2008 eine Anzeige auf der Plattform www.wuewowas.de, in der er nach Mitspielern für diese ominöse Sportart suchte.
Darauf stieß Moritz Schwengber, ebenfalls Berliner, der Lacrosse bereits kannte und regelmäßig nach Möglichkeiten, den Sport auch im fränkischen Exil spielen zu können, googelte. Nun war er endlich fündig geworden. Die illustre Runde wurde komplettiert durch Manuel Häußler und es fand ein erstes Treffen im Biergarten am Alten Kranen statt.
Von nun an nahm das Projekt schnell Fahrt auf: Vom Deutschen Lacrosse Verband (DLaxV) wurden Leihschläger geordert und der Kontakt zum Hochschulsport geknüpft. Tatsächlich fand Mitte Oktober zu Beginn des Wintersemesters 2008/09 in strömendem Regen auf dem Kunstrasen am Hubland unter Ludwigs Leitung das erste Würzburger Lacrosse-Training statt. 30 Interessierte, die Lacrosse bestenfalls aus „American Pie“ kannten, übertrafen nicht nur alle Erwartungen sondern auch das bereitgestellte Schlägerkontingent, sodass munter abgewechselt werden musste.
Dieser Schnitt war natürlich kaum zu halten und während der Folgemonate, vor allem in den Semesterferien, waren Trainingseinheiten mit 3-5 Teilnehmern keine Seltenheit. À propos Trainingseinheiten: Ludwig hatte in Budapest nur kurze Zeit trainiert, daher blieben wir neben Til, der während eines Schüleraustausches in den USA gespielt hatte, vor allem auf youtube-Videos angewiesen um passen, cradlen und schießen zu lernen. Diese Tage waren geprägt von munterem Ausprobieren („ich hab da ein Video gefunden, lass mal das machen“) und fröhlich herausschwätzenden Klugscheißern (wer erinnert sich noch an die Roll-Dodges von Jura-Thomas?) .
So langsam trudelte dann auch das erste, auf ebay und aus Übersee bestellte (Captain-Lax gab es da noch lange nicht), Equipment ein – Gebrauchtware versteht sich. Bis dahin waren unsere einzigen Ausrüstungsgegenstände die Leihschläger gewesen. Außerdem knüpften wir die erste Kontakte zur nationalen Lacrosse-Szene: Von einem Trainingscamp bei den Frankfurter Herren Anfang 2009 brachten wir nicht nur viele blaue Flecken sondern auch „forrest green“ als offizielle Teamfarbe zurück. Kurze Zeit später wurden die ersten Pinnies geordert und aus einer Bierlaune heraus enstand der Name „Lokomotive Würzburg Lacrosse“, was heute noch auf den antiken Hoodies der Gründungsväter bestaunt werden kann.
Es folgten konstituierende Teamabende im damaligen Pleicher Hof und im Schelmenkeller und Würzburg Lacrosse schien gerüstet für das neue Jahr und viele Premieren…