Endlich! Nach dem knappen, aber verdienten 11:10 Auswärtssieg der Herren am vergangenen Samstag (Spoiler alert!), ging es einen Tag später nun auch für die Damen der FT Würzburg Lacrosse in die Rückrunde der Saison 2017/18. Gestartet wurde direkt mit einem Doppelheimspieltag und diesen Gegnern: die SG Bayreuth/Regensburg und das C-Team aus München. Glaubt mir, an diesem warmen Frühlingstag ging es nicht nur auf dem Thermometer hoch her.
FT Würzburg Lacrosse – SG Bayreuth/Regensburg 11:1
Tore für Würzburg: Larissa Roth (4), Julia Schmitt (3), Anna Rietzler (2), Anne Vogel, Daniela Heiser
In der Hinrunde mussten wir uns im Spiel gegen die SG Bayreuth/Regensburg mit einem unfassbar knappen 6:6 Unentschieden begnügen. Diesen verschenkten Sieg galt es nun wett zu machen. Mit der richtigen Einstellung und der Unterstützung von Interims-Coach Lubi am Rand des Feldes legte Würzburg einen guten Start ins Spiel hin. Es dauerte keine zwei Minuten, dann konnte Anne vor dem Tor auf Jules passen, die den Ball ins gegnerische Tor wuchtete. Den nächsten Draw konnten wir ebenfalls für uns entscheiden, verloren dann jedoch in der Vorwärtsbewegung den Ball. Also war Defense angesagt. Die Mädels aus Bayreuth und Regensburg versammelten sich vor dem Würzburger Strafraum und pressten deutlich in Richtung Tor. Obwohl die Würzburger Verteidigung bereits sehr wach und konzentriert arbeitete, kam in der 6. Spielminute eine gegnerische Spielerin frei vor dem Tor zum Schuss. Sie pfefferte den Ball ins Netz hinter Goalie Marion, die in diesem Moment einen Schritt zu langsam war, um den Ball noch abzufangen.
Glücklicherweise reichte uns die kurze Verschnaufpause bis zum nächsten Draw, um diesen Patzer zu vergessen und die Würzburger Tormaschinerie anzuwerfen. Anne gewann den Draw, trug den Ball nach vorne und spielte zu Jules – nach dem Pass lief sich Anne wieder frei und bekam den Ball in Doppelpass-Manier vor dem Tor wieder. Und eine Sekunde später lag der Ball auch schon hinter der Torlinie.
Nach dieser wunderschönen Kombination sprühten die Würzburger Mädels nur so vor Energie. Gute 30 Sekunden nach dem nächsten Anpfiff baute Larissa nach Zuspiel von Anne den Vorsprung auf 3:1 aus. Kurz darauf ließ sich Larissa einen Einzelgang nicht nehmen und erhöhte auf 4:1. Larissa hatte in diesen Minuten so viel Feuer gefangen, dass sie sich leider nicht mehr richtig zurücknehmen konnte. Nach fünfzehn gespielten Minuten kam sie mit ihrem Schläger dem Kopf einer Gegenspielerin gefährlich nahe und sah dafür die gelbe Karte.
Würzburg spielte also zwei Minuten in Unterzahl. In dieser Phase des Spiels wurden die Gegnerinnen wieder gefährlicher und pressten in unseren 11-Meter-Raum. Das Würzburger Abwehr-Bollwerk hielt jedoch eisern stand. Die Absprachen funktionierten; auch Hilfen und Slides waren da, wenn sie gebraucht wurden. So konnte die SG Bayreuth/Regensburg die Überzahl nicht nutzen. Und wer solche Chancen nicht verwertet, wird bestraft. Nach 23. Minuten baute Anna den Vorsprung auf 5:1 aus und Larissa stellte kurz danach mit einem Hattrick den Halbzeitstand von 6:1 her.
In den zehn Minuten Pause hatte Würzburg nichts von seiner Spritzigkeit verloren; es ging direkt mit 100 Prozent weiter. Vier Minuten nach Wiederanpfiff gelang Larissa auch noch ihr viertes Tor in diesem Spiel. Die Würzburger Mädels setzen nahtlos da an, wo sie in der ersten Hälfte aufgehört hatten. Wenn der Gegner einmal tief in die heimische Hälfte vorgedrungen war, leistete die Abwehr ganze Arbeit. Ein paar Torschüsse sowie Free Positions konnte Goalie Marion erfolgreich parieren. Auf der anderen Seite des Feldes ging es in der 39. Spielminute mit einem Tor von Dani weiter, auf das zwei Minuten später eine Kombination von Anne auf Jules folgte.
Zehn Minuten vor Ende der Partie wurde es dann noch einmal hektisch. Die Damen der SG in den weißen Trikots wollten zumindest in der zweiten Hälfte auch noch einmal treffen und stellten die Würzburger Abwehr erneut auf die Probe. Doch sie legten ein wenig zu viel Temperament an den Tag: ein unachtsamer Abschluss führte dazu, dass Anjana den Schläger ihrer Gegenspielerin mit voller Wucht ins Gesicht bekam. Diese musste dann verdient mit einer gelb-roten Karte vom Platz. Das bedeutete noch einmal 5 Minuten Überzahl für die Heimmannschaft, die die Situation direkt ausnutze. In der 53. Minute netzte Anna den Ball ein. Glücklicherweise konnte sich Anjana vom Schock nach dem harten Foul schnell erholen und verstärkte die Mannschaft für die Endphase wieder. Auch in dieser gab Würzburg die Zügel nicht aus der Hand: Jules beendete fünf Minuten vor Schluss den Torreigen, den sie angefangen hatte, und erzielte den finalen Treffer des Spiels. Somit sprach die Anzeige mit dem Abpfiff 11:1.
FT Würzburg Lacrosse – München C 15:3
Tore für Würzburg: Ella Hörner (5), Anna Rietzler (3), Larissa Roth (2), Anne Vogel, Friederike Bierman, Anjana Heuer, Daniela Heiser, Mona Gleichmann
Nach kurzer Verschnaufpause und Torwartwechsel – denn Conni nahm für das zweite Spiel des Tages zwischen den Pfosten Platz und Marion wagte sich auf das Spielfeld – stand das Spiel gegen München C auf dem Programm. Mit dem Erfolg aus der ersten Partie im Rücken spielten die Würzburger Damen frei und ungezwungen auf. Daher dauerte es nicht einmal eine Minute, bis Larissa den Führungstreffer erzielen konnte. Direkt im Anschluss legten wir nach: Marion sah vor dem Tor Anne, die eiskalt abschloss. Ein paar Minuten später erhöhte Ella nach Zuspiel von Anna H. (Rookie-Anna, kleine Anna, AnnaH? Wir brauchen mehr Spitznamen… falls jemand einen Vorschlag hat, bitte melden!) auf 3:0. Kurz darauf baute Ella dann im Alleingang die Führung weiter aus.
Mit diesem Polster im Rücken konnten wir uns dann ein wenig vom ersten Spiel erholen. Die Anstrengung steckte uns nämlich noch deutlich in den Knochen und auch die unerwartet sommerlichen Temperaturen machten die Sache nicht einfacher. Also überließen wir in dieser Phase der Partie den Ballbesitz zu großen Teilen an München C. Das führte dann leider in der 16. Minute auch dazu, dass wir das erste Gegentor des Spiels kassierten.
Nach diesem Rückschlag war uns klar, dass wir den Gegnerinnen keine falschen Hoffnungen machen wollten. Deshalb netzte in der 21. Minute Friedi nach einer schönen Einzelaktion ein. Nur zwei Minuten später nahm sich dann Anna den Münchner Goalie erfolgreich im Alleingang vor – und weitere zwei Minuten später netzte Anna nach Zuspiel von Ella nochmals ein.
Beim nächsten Draw sammelte die Münchner Mannschaft noch einmal ihre Kräfte und konnte in der 26. Minute auf 8:2 verkürzen. Dieser Abstand erschien Anjana dann doch zu knapp, sodass sie wenige Sekunden nach Wiederanpfiff einen weiteren Würzburger Treffer fabrizierte. Diese Meinung teilten wohl auch Ella und Dani, die in den Minuten vor dem Halbzeitpfiff dafür sorgten, dass Würzburg mit 10:2 davonziehen konnte.
Die Halbzeitpause nutzten wir dann ausgiebig zum Verschnaufen. Zwar hatte die Defense in diesem Spiel deutlich weniger zu tun, aber ganz beschäftigungslos war man dennoch nicht. Auch Torfrau Conni zauberte eine durchweg gute Leistung auf den Rasen. Diese Defensivstärke stellten wir auch in der zweiten Spielhälfte immer wieder unter Beweis. Das Münchner Team konnte nun öfter in unseren 15-Meter-Raum vordringen, kam aber nicht zum Abschluss. Auf der anderen Seite des Feldes nutzen wir diese Situationen immer wieder für schnelle Tempogegenstöße und ein starkes Umschaltspiel.
Nur zwei Minuten nach Beginn der zweiten Halbzeit baute Ella den Vorsprung weiter aus. Einige Minuten später konnte dann Anna nach Zuspiel von Marion das Duzend voll machen.
Da es Würzburg zu diesem Zeitpunkt geschafft hatte, bereits 12 Tore zu erzielen, wussten auch unsere unerfahreneren Spielerinnen in der A-Line, dass an diesem Tag vielleicht auch ihre Stunde geschlagen hatte. Deshalb verwendeten wir die restlichen zwanzig Minuten des Spiels darauf, das erste Ligator für Mona, Sophia und Anna H. zu ermöglichen. Diese Entscheidung brachte natürlich wieder ein wenig Unruhe und mehr Arbeit für die Defense mit sich, da wir den Ball nicht mehr so souverän im Angriff halten konnten. So fingen wir uns dann sieben Minuten vor Schluss noch das dritte Gegentor. Die Antwort darauf hatte Larissa aber postwendend parat: Laut Stoppuhr lag zwischen Anpfiff und Tor-Pfiff nur ein Zuspiel von Ella nach erfolgreichem Draw und ganze 3 Sekunden Zeit.
In der Endphase des Spiels machten die warmen Temperaturen und die Tatsache, dass München nur eine Auswechselspielerin dabei hatte, unserem Gegner Unmut. Würzburg befand sich fast ausschließlich in der Vorwärtsbewegung beziehungsweise im Aufbau um den gegnerischen Torkreis. Mona konnte sich dann in der 55. Minute eine Free Position erarbeiten und netzte den Ball zu ihrem ersten Ligator ein. Den Abschluss des Tages bildete das fünfzehnte Tor der Würzburger Damen durch Ella eine Minute vor dem Schlusspfiff.
An dieser Stelle gehen wie immer Dankesgrüße raus: an Lubi für die Unterstützung an der Seitenlinie, an unsere zahlreichen Fans für den Beistand. Zudem an die Bären aus Bayreuth, die Rhinos aus Regensburg und die Mädels aus München. Ein besonderer Dank gebührt auch Marietta aus Münster, ohne die das erste Spiel gar nicht hätte stattfinden können.
Am kommenden Samstag fährt dann ein kleiner aber feiner Trupp Würzburger Damen nach Ingolstadt. Auch dort möchten wir unsere Siegesserie nicht abreißen lassen. Ob wir einen Sieg einfahren konnten, lest ihr dann, wie immer, in den Tagen nach dem Spiel an gleicher Stelle 🙂 Und zum Abschluss gibt’s noch ein paar Eindrücke vom Sonntag.
Bis dann,
F….T….WHÄÄÄ!