Doppelspieltag in Würzburg: Erfreulicherweise nur ein Spiel davon für die Herren (seit München auch bekannterweise nicht die Fittesten). Nachdem also unsere Mädels deutlich gegen die SG Passau Ingolstadt gewonnen hatten (Marion berichtete) war es an uns, nachzulegen.
Erstmal kulinarisch: Sagenhafte 120 Semmeln warteten auf ihren Verzehr. Mit und ohne Kümmel brutzelten im Verlauf des Wochenendes ebenso viele zarte Steaks und feine Würste auf unserem treuen 0,8 x 0,6 m Grill. Goalie Tobi kochte auf ärztlichen Rat Kaffee statt das Tor zu hüten und Goalie Max schwang die Grillzange statt das Tor zu hüten.
„Moment! Ist ja nett dass es was zum Essen gab, aber wer bitte stand dann bitte für mein Lieblingsteam im Tor!?“ fragt hier der aufmerksame Leser. Keine Sorge: Trainerroutinier Matze Stolte hatte vorgesorgt und Goalie-Dino Björn Makurat aus der Versenkung geholt. Aber auch Trink- und Torwartlegende Vadim hatte sich mit einem Weinchen an den Spielfeldrand gesellt, um seinem Team beim Gewinnen zuzusehen.
Während also Tobi und Max Streusel-, Nuss- und Marmorkuchen an hungrige Gäste austeilten, Kaffee kochten und Steaksemmeln in gleicher Anzahl verkauften wie verzehrten, begann das vierte Spiel der Saison 2017/18 für die Würzburger Herren. Boris Seversky konnte mit gewohnter Sicherheit die Faceoffs für sich entscheiden.
Die Tübinger Gäste zeigten sicheres Passspiel in der Würzburger Hälfte, jedoch scheiterte es stets am sicheren Abschluss. Nur selten war Goalie Björn gefordert. Gegentore wurden vor allem in (auch teils wechselbedingten) Überzahlsituationen erzielt, mit denen sich die Würzburger Verteidigung nach wie vor schwer tat.
Groundballs konnten fast durchgehend von den Würzburgern für sich entschieden werden. Tübingen zeigte sich hier als motivierter und ernstzunehmender Gegner, und der 16:5 Endstand spiegelt der Meinung des Autors nach nicht das ausgeglichene Kräfteverhältnis vor allem im Mittelfeld wider.
Eine starke Leistung zeigte Till Balla, der eingekauft von den Marburg Saints bereits sein zweites Spiel in der Würzburger Verteidigung bestritt und gleich eine zentrale Passstation darstellte. Aber auch Christoph Belger, der mit seiner Pole mehr als nur einen Clear lief – mehr als mancher Mittelfeldspieler. Neu an der Pole und erst in der zweiten Saison zeigte auch Stefan Winter gleich eine solide Leistung.
Erstmals in der laufenden Saison gelang der Würzburger Angriffsformation ein sauber herausgespieltes Tor aus einer Man-up-Situation. Man darf also endlich auf mehr hoffen.
Traurig: Die unnötige Verletzung von Starspieler Boris Seversky, der vermutlich die kommenden Spiele ausfallen wird.
Erfreulich: Das schöne Spiel, welches vor allem davon lebte, dass sich Tübingen zu keinem Zeitpunkt aufgab sowie die vielen Zuschauer. Ah. Und das gute Essen, über das auch noch berichtet werden soll: Zufriedene Würzburger Damen und Herren nahmen die wenigen Reste mit nach Hause, um sich dort für die kommenden Trainings und Spiele zu stärken. Das nächste der Herren schon am Sonntag in gewohnter Manier und bester Bewirtung auf der Beate-Uhse-Kampfbahn am Main. In Sichtweite der Festung Marienberg.
Würzburg bedankt sich bei den Tübinger Gästen für ein faires Spiel (fast) auf Augenhöhe und heißt die sympathischen Jungs herzlich in der ersten Liga willkommen.