Die Lok nimmt Fahrt auf
Vielversprechendes Pflichtspieldebüt der Lacrosse-Herren
Eine gelungene Premiere ist keine Selbstverständlichkeit – schon gar nicht wenn man dabei, wie das Würzburger Lacrosse-Team beim Karl-Marx-Pokal der Universität Trier, gegen arrivierte Bundesligamannschaften antreten muss. Das Ergebnis kann sich dennoch sehen lassen – und ist der Lohn für ein halbes Jahr konzentrierte Vorbereitung.
„Lokomotive Würzburg Lacrosse“, diesen Namen gaben die Studenten ihrem jungen Team. Regulär drei mal pro Woche, oft sogar häufiger, hatte die „Lok“ unter der Führung von Spielertrainer Ludwig Müller auf den Sportanlagen am Hubland trainiert, um beim Karl-Marx-Pokal der Universität Trier eine gute Figur zu machen. Dies ist mehr als gelungen: „Als unerfahrenstes Team des Turniers haben wir ein respektables Ergebnis vorgelegt und bewiesen, dass Würzburg bereits jetzt über eine konkurrenzfähige Mannschaft verfügt,“ so Müller.
Dies bekamen in Trier zuerst die Spieler aus Kaiserslautern zu spüren. Obwohl die Premiere der Würzburger Studenten auf der nationalen Lacrosse-Bühne gleichzeitig das vielbeachtete Auftaktmatch des Turniers war, zeigten sie von Nervosität keine Spur. Im Gegenteil, bereits nach wenigen Minuten trug sich Manuel „Gomez“ Häussler in die Analen des Teams ein, in dem er nach starkem Antritt zum allerersten mal für die „Lok“ einnetzte. Auch wenn die Würzburger am Ende noch das 2:2 hinnehmen mussten – das Feuer war entfacht, die Lokomotive nahm Fahrt auf…
…und schrammte bei ihrem zweiten Auftritt gegen den Bundesligisten Tübingen nur ganz knapp an einer handfesten Sensation vorbei. Zwei mal ging der Underdog in Führung und hielt die Partie über die komplette Spielzeit ausgeglichen – sehr zum Unmut der Tübinger, die doch mit einem klaren Sieg gerechnet hatten. Am Ende hieß es, einigen Anfängerfehlern in der Defensive geschuldet, zwar 3:4 für Tübingen, jedoch überwog die Freude darüber, einen haushohen Favoriten an den Rand einer Niederlage getrieben zu haben.
Durch diese starken Leistungen in der Vorrundengruppe fanden sich die Würzburger Debütanten überraschend, aber hochverdient in der Hauptrunde wieder, in welcher die Plätze 4 bis 6 ausgespielt wurden. Auch wenn die Besatzung der Lokomotive hier gegen die Veteranen aus Münster und Ingolstadt Lehrgeld zahlen und sich letztendlich mit Rang 6 zufriedengeben musste, hatte sie trotzdem ein starkes Turnierdebüt gezeigt. Angestachelt von diesem Ergebnis und der großen Anerkennung, die das Team von vielen Zuschauern erfuhr gilt die Maxime: Das war nur der Anfang. Die Lok nimmt also Fahrt auf…
Steffen Jakel