Wie bereits vergangene Woche angekündigt, stand gestern (08.04.2017) der Doppel-Heimspieltag der Würzburger Lacrosserinnen auf dem Programm.
Mit einem Sieg aus der vorherigen Woche in der Tasche wollte man nun der Meisterschaft der Landesliga Bayern ein gutes Stück näher kommen. Ein voller Kader mit insgesamt 20 Damen sollte dabei helfen.
FT Würzburg – SG Regensburg/Passau 8:9
Tore für Würzburg: Julia Pickert (3), Ina Schliefer (2), Lubica Kopcova (2), Lena Senger
Im ersten Spiel des Tages ging es gegen die Damen aus Regensburg/Passau. Gegen die SG hatte man in der Hinrunde einmal knapp verloren und zuhause dann doch deutlich gewonnen. Ein Sieg in diesem Spiel würde mit großer Wahrscheinlichkeit die Meisterschaft bedeuten. Doch das war auch unseren Gegnerinnen klar.
Bereits zum Anpfiff lag Spannung in der Luft. Beide Mannschaften wollten beweisen, dass sie das Top-Team der Landesliga Bayern sind. In den ersten Minuten sah es ganz danach aus, als komme dieses Team aus Würzburg. Zwei Minuten nach Anpfiff traf Julia zum 1:0. Wie im vergangenen Spiel begannen die Würzburger Attack- und Mittelfeldspielerinnen bereits in der gegnerischen Hälfte mit der Ballverteidigung, sodass man hier einige Male den Ball gewinnen konnte. Auch die Würzburger Defense stand in den ersten Minuten wach und unüberwindbar auf dem Feld. In der zehnten Spielminute konnte dann Ina zum 2:0 erhöhen. Den darauffolgenden Draw konnte Würzburg ebenfalls gewinnen, stürmte mit einem Fast-Break nach vorne und keine 15 Sekunden nach Wiederanpfiff platzierte Lena den Ball erneut im gegnerischen Netz.
Aber dass eine 3-Tore-Führung im Lacrosse noch lange keinen Sieg bringt, mussten die Spielerinnen der Freien Turner dann schmerzlich erfahren. In der 16. Spielminute begann die Aufholserie der SG aus Regensburg/Passau. Die Würzburger Mädels hatten zu diesem Zeitpunkt ihren Zug nach vorne verloren und in der Defense wurden die Absprachen ungenauer. Besonders nennenswert (und auf dem Spielfeld gefürchtet) waren die Aktionen der Regensburger Nummern 22 (Anna Blume) und 17 (Lena Schröder). Die Spielerin mit der 22 war es dann auch, die mit einem Dreierpack in der 16./ 18. und 20. Spielminute die Würzburger Führung egalisierte. Wenige Minuten später scheiterte die Würzburger Torfrau Marion dann an einem gut ausgeführten Freischuss von der Center Hash und war nicht im Stande den Führungstreffer der Gegnerinnen zu verhindern. Das bisher so gute Abwehrspiel der Würzburgerinnen konnte in der Aufholserie ein ums andere Mal überwunden werden. Im Zug nach vorne fehlte es stellenweise an Passgenauigkeit, sodass unnötige Ballverluste den Würzburger Mädels die Chancen raubten. Und wenn man dann doch einmal vor dem gegnerischen Tor zum Abschluss kam, konnte die Regensburger Nummer 1 (Franziska Hartel) parieren. So ging man mit dem Stand von 4:3 für die SG in die Halbzeitpause.
Doch Coach Micha und ihre aufmunternden Worte führten in der Pause zu ein wenig Hoffnung. Das Spiel war noch nicht vorbei und man wollte den Gegner nicht wegziehen lassen.
Mit diesem Motivationsschub im Rücken gelang es Julia knapp zwei Minuten nach Wiederanpfiff, den Ausgleichstreffer zu erzielen. Ab diesem Zeitpunkt war allen Zuschauern und Spielerinnen in den Mainwiesen klar, dass dieses Spiel seinen Spannungsbogen noch nicht erreicht hatte. Beide Teams wollten nun den nächsten Treffer erzielen – und Würzburg ging vielleicht ein wenig zu verkopft an die Sache heran. Denn in der 35. Spielminute waren die Würzburger Abwehrreihen einen Schritt zu langsam und Regensburg/Passau ging erneut in Führung. Das gleiche Spiel wiederholte sich nun wenige Minuten später: nachdem Ina in der 41. Minute den Ausgleichstreffer zum 5:5 erzielen konnte, netzte 2 Minuten später wieder Regensburg ein.
Der darauffolgende Draw brachte einen Ballgewinn für Würzburg. Durch ein schönes – und in der zweiten Halbzeit leider viel zu selten gesehenes Zusammenspiel – trug man den Ball nach vorne. Isabelle legte dann für Julia auf, die prompt zum Gleichstand verwandelte. Die nächsten Minuten brachten ein wenig Aufwind für das Würzburger Team. Einige starke Einzelleistungen brachten Ballgewinne: Goalie Marion parierte zwei Freischüsse und auch Lubi wollte dem Spiel noch ihren Stempel aufdrücken. Nach Zuspiel von Larissa erzielte sie 15 Minuten vor Spielende die lang ersehnte Würzburger Führung. Darauf folgten packende Ballwechsel und einige Torschüsse auf das Regensburger Tor, die leider nicht von Erfolg gekrönt waren. In der 53. Minute gelang es Lubi die Würzburger Führung auszubauen.
Doch der Druck, der auf allen Spielerinnen lastete, wurde damit nicht kleiner. Und in diesem Moment erschien der Druck zu hoch für die Würzburger Defense. Der Siegeswillen der Damen aus Regensburg/Passau war noch nicht gebrochen. Gute fünf Minuten vor Schluss gelang es durch einen Doppelpack, den Ausgleich herzustellen. Danach war klar – wer den nächsten Treffer erzielen konnte, würde mit großer Wahrscheinlichkeit drei Punkte mit nach Hause nehmen. Und Regensburg/Passau hatte einen Lauf und konnte abermals die Würzburger Defense samt Torfrau überwinden. Drei Minuten vor Abpfiff hieß es 9:8 gegen Würzburg. Kurz nach dem Führungstreffer der Gäste musste Anne leider eine Art Notbremse ziehen und verhinderte einen brandgefährlichen Angriff auf illegale Art und Weise. Würzburg spielte nun also in Unterzahl und konnte den Ball nicht mehr gefährlich abschließen. Regensburg/Passau sicherte sich kurz vor Abpfiff nochmals den Ball und damit auch den Sieg. Als der Schlusspfiff ertönte, lagen sich die Damen der SG in den Armen und der Heimmannschaft war klar die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben.
Nichtsdestotrotz hieß es Zusammenreißen, denn bereits eine halbe Stunde später stand das Spiel gegen die Spielgemeinschaft München C/Ingolstadt auf der Tagesordnung.
FT Würzburg – München C/Ingolstadt 8:4
Tore für Würzburg: Lubica Kopcova (2), Isabelle Simon, Ina Schliefer, Anne Vogel, Anna Rietzler, Laura Streck, Julia Pickert
Mit einem nervenaufreibenden und unglaublich anstrengenden Spiel in den Knochen trat man also das zweite Spiel des Tages an. Das gegnerische Team aus München C/Ingolstadt konnte zwar nicht mit dem aus Regensburg/Passau mithalten, hatte sich aber über die Winterpause deutlich gesteigert. Das Würzburger Team verlor nichtsdestotrotz in einem zu hektischen und technisch wenig anspruchsvollen Spiel nie die Oberhand. Nach fünf gespielten Minuten erzielte Lubi den Führungstreffer, gefolgt von Isa circa sechs Minuten später. Dann gab es eine lange Durststrecke zu überwinden: unnötige Ballverluste auf Seiten Würzburgs brachten die Gegnerinnen immer wieder vor das Tor von Goalie Marion. Gute Defense-Arbeit und Safes verhinderten Schlimmeres, sodass das Team aus München C/Ingolstadt nur einmal in der 19. Minute erfolgreich abschließen konnte. In dieser Situation waren die Würzburger Füße nach dem ersten Spiel wohl zu schwer und man ließ den Gegnerinnen zu viel Platz. Der Würzburger Angriff war auf der anderen Seite des Spielfelds stellenweise zu ungefährlich – hätte man alle Chancen genutzt, wäre das Halbzeitergebnis deutlich höher ausgefallen. Aber kurz vor der Pause wollte man doch nochmals demonstrieren, dass auch in Würzburg schönes Lacrosse gespielt wird. Man baute vor dem gegnerischen Tor erfolgreich Druck auf, sodass Ina in der 28. Minute den Ball einnetzen konnte. Den anschließenden Draw gewann Würzburg – und ein wunderschöner Tempo-Gegenstoß brachte den Ball vor das gegnerische Tor, wo Anne nach Zuspiel von Julia auf 4:1 erhöhte. Mit diesem Ergebnis ging man in die Pause.
Nach insgesamt 90 gespielten Minuten hieß es für die Heimmannschaft nun noch einmal Gas geben. Drei Minuten nach Anpfiff der zweiten Hälfte baute Anna die Führung aus. Nach Hektik und fehlender Absprache in der Würzburger Abwehr konnte der Gegner in der 38. Minute den Anschlusstreffer zum 5:2 erzielen. Doch Würzburg hielt dagegen und Lubi konterte eine Minute später erfolgreich und überwand die Münchner Torfrau.
Die Erschöpfung machte den Würzburger Damen die letzten 20 Minuten zur Qual. Weitere Angriffschancen blieben ohne Erfolg. In der 42. Spielminute legten die Gegnerinnen nochmals nach. Wie bereits im ersten Spiel lag Würzburg 3 Tore vorn – aber dieses Mal verspielte man diesen Vorsprung nicht. Nach Zuspiel von Isa traf Laura eine Viertelstunde vor Schluss zum 7:3. Zwei Minuten später gelang Julia dann der achte Treffer für Würzburg. Damit beendete sie die Würzburger Torserie für diesen Tag. Wenige Sekunden vor Schluss kam es durch eine kleine Unaufmerksamkeit vor dem Würzburger Tor nochmals zu einem Torschuss, den Goalie Marion eigentlich hätte parieren müssen. Sie gab sich aber geschlagen, sodass die Tafel des Kampfgerichts zum Abpfiff 8:4 anzeigte.
Auch ein harter Arbeitssieg bringt 3 Punkte und vor allem viele Erkenntnisse.
Unfassbar positiv fielen an diesem Tag wieder einmal der Teamgeist und die positive Stimmung in der Würzburger Mannschaft auf. Trotz vieler Neuzugänge ist diese Mannschaft zu einem Team herangewachsen, in dem sich die Spielerinnen aufeinander verlassen können.
Die spielerischen Defizite wurden von Coach Micha genauestens unter die Lupe genommen: hier steht bis zum nächsten Auswärtsspiel am 30. April noch ein klein wenig Arbeit an.
Das Team würde sich sehr freuen, wenn sich an diesem Tag ein paar Fans nach Erlangen verirren würden, denn Unterstützung ist immer gern gesehen – daher an dieser Stelle auch nochmals vielen, lieben Dank an alle Eltern, Freunde und Fans, die am gestrigen Samstag in die Mainwiesen gekommen sind. Ein besonderer Dank geht an das Herren-Team, das vor der Abfahrt zum eigenen Auswärtsspiel in Stuttgart noch zum Anfeuern vorbeigekommen ist!
Abschließend gehen hier noch liebe Grüße an Coach Michaela Groma raus, die sich trotz Krücken nur drei Wochen nach der OP stellenweise unter Schmerzen sowohl im Training als auch an Spieltagen in den Dienst des Teams stellt und uns tatkräftig unterstützt. Danke dafür.
Am Ende bleibt dann auch heute wieder nur eins zu sagen:
F…T…WHÄÄÄÄ!