Die Jungs der FTW haben auch den zweiten Spieltag in der 2. Bundesliga-Süd (Bayern) erfolgreich gestaltet. Die Erfolge über Ingolstadt und München II sorgten für den perfekten Saisonstart mit nun vier Siegen aus den ersten vier Spielen. Im ersten Spiel des Tages gab es gegen die Landeshauptstädter einen 10:4 Erfolg zu feiern, am Ende der Partie gegen die gastgebenden Ingolstädter stand die Torausbeute bei 18:2 für Würzburg.
Aus beiden Begegnungen ging die FTW als verdienter Sieger hervor, ganz so einseitig wie die nackten Zahlen glauben machen wollen waren die Spielverläufe dann aber doch nicht. Gegen München beispielsweise mussten die drei mitgereisten und ordentlich angeheiterten Fans bis zur letzten Minute des 1. Quarters auf den ersten Treffer warten – und dann fiel er auch noch auf der falschen Seite. Erste im zweiten Viertel gelang es uns aus unseren zahlreichen Chancen und unserer Feldüberlegenheit etwas Zählbares zu kreieren. Als der Bann endlich gebrochen war, spielten wir – gewarnt durch die Münchner Aufholjagd in der vergangenen Rückrunde – die Partie konzentriert zu Ende. Dabei mussten wir den Ausfall unseres Captains verkraften, der von einem Münchner Verteidiger beim Crease-Roll mit einem der härtesten Hits der jüngeren Lacrosse-Geschichte niedergestreckt worden war. Auch wenn das ganze wohl komplett fair und legal war, tat die Geschichte alleine schon beim Zuschauen weh. Good bettering, Manu!
Vorne setzten wir derart dezimiert trotzdem die entscheidenden Nadelstiche, hinten hielt unsere starke Defense die routinierten Münchner im Zaum. Deren starke Einzelspieler sorgten immer wieder für Entlastung nach vorne, doch was unsere Verteidiger durchließen, fischte Goalie Vadim „D’Ehre“ Chernyavsky weg – so überragend, dass er sich selbst den Respekt der gegnerischen Defense verdiente („your Goalie is a freakin beast!“).
Endstand FT Würzburg – HLC München II 10:4
Torschützen für Würzburg: Kusch (3), Pfundt (3), Kaiser, Heß, Torbohm, Beck
Vielleicht war es dieser intensiven ersten Begegnung geschuldet, vielleicht unterschätzten wir die Gastgeber, vielleicht waren wir in Gedanken auch schon bei den traumhaften Holzfäller- und Paprikarahmschnitzeln – wahrscheinlich von allem ein bisschen. Jedenfalls ging in den ersten Minuten der Partie gegen die Panthers gar nichts. Wir hatten wohl das Gefühl, die Sache werde schon laufen – tat sie nicht, im Gegenteil. Nach 12 Minuten in einem zerfahrenen Spiel netzte Martin Zylla zur umjubelten Führung für Ingolstadt ein. Auch hier rannten wir fast bis zur ersten Quarterpause dem Rückstand hinterher, bevor uns Anton mit einem Outside-Shot den Ausgleich bescherte. Damit war das Eis gebrochen und wir gaben unsere Schüchternheit vor dem Ingolstädter Gehäuse auf.
Die Würzburger Tormaschine war nun angelaufen und lieferte wie schon in der Vorwoche gegen Erlangen fast im Minutentakt. Der harten (aber immer fairen) Verteidigung der gegnerischen Defense um Holger war es allerdings geschuldet, dass wir hauptsächlich aus Dodges oder Distanzschüssen heraus trafen. Beim Offball-Movement taten wir uns gegen die konsequente Ingolstädter Mann-Verteidigung deutlich schwerer als noch am vergangenen Sonntag. Für uns sicher ein Hinweis darauf, woran wir im Vorfeld des Vorrundenfinales arbeiten müssen, gleichzeitig jedoch auch als Kompliment an die Heimmannschaft zu verstehen. Das nackte Ergebnis wird nämlich in keiner Weise Entwicklung und Einstellung der Panthers gerecht, die das Spiel durch ihren großen und bewundernswert kämpfenden Kader weitaus ausgeglichener als in der Vorsaison gestaltet hatten. Da geht auf alle Fälle was in Ingolstadt und wir freuen uns schon auf den nächsten Schnitzel-Classic 😉
Endstand Ingolstadt Panthers – FT Würzburg 2:18
Torschützen für Würzburg: Pfundt (3), Jakel (3), Kaiser, Kusch (3), Gabel (3), Raiser (2), Beck (2) Pinzner
Spielerisches Fazit des 2. Spieltages:
Off-Ball-Movement und Pass-Spiel auf jeden Fall noch weiter verbesserungswürdig, auch wenn wir da gegenwärtig sicher auf einem hohen Niveau jammern. Aber was solls, Stillstand heißt bekanntlich Rückschritt. Ebenfalls nicht so ganz erfreulich: Spielübergreifend verzeichneten wir 9 Strafminuten, ein Wert den wir definitiv zu drücken versuchen sollten. Bei einer Schiedsrichter-Koryphäe wie Rossi verbietet sich da zudem per se jegliche Kritik an den Entscheidungen.
Erfreulich hingegen: Unsere Face-Off-Guys Andi, Charly, Anton (und natürlich Matze) sind mittlerweile einfach eine Riesen-Bank. Allein am vergangenen Sonntag wurden von spielübergreifenden 42 Face-Offs sensationelle 38 für uns entschieden (Quelle: MGS, neben Pointstreak die Autorität was Statistiken angeht). Einfach Weltklasse, Jungs!
Außerdem: Erneut 10 verschiedene Scorer, von denen viele 2 oder 3 Treffer verzeichneten. Unsere Offense ist ausgeglichen und gefährlich wie nie zuvor. Beispiele gefällig: Nils mit seinem zweiten Treffer beim zweiten Einsatz und Markus „Zunge“ Heß mit seinem ersten Saisontor – und zwar einem ganz wichtigen zur 2:1 Führung gegen München. Mal ganz abgesehen von den Assists, die ja vielleicht wirklich bald ebenfalls aufgezeichnet werden. Als unermüdliche Vorbereiter taten sich an diesem Sonntag unter anderen (wieder einmal) Moe und Comebacker Gerd hervor.
Last but not least: Unsere Defense, die die so sehr herbeigesehnten gegnerischen Offensiv-Bemühungen ein ums andere mal im Zaum hielt und der es zu verdanken war, dass beim häufigen Münchner und Ingolstädter Ballbesitz nicht häufiger Zählbares herauskam.