Eines der ereignisreichsten Lacrosse-Wochenenden liegt hinter uns. Wir haben rund 500 Autobahnkilometer und 12 Quarter in ca. 30 Stunden absolviert und wir haben Bekanntschaft mit dem ungewohnten Geschmack der Niederlage gemacht. Wir haben uns davon nicht umwerfen lassen, neue Ausfälle weggesteckt und uns mit teilweise sensationell schöner Spielweise unser „Finale dahoam“ verdient.
Laut Christoph Daum gibt es ihn ohnehin nicht, doch falls eine Niederlage doch zu irgendwie zu einem psychologisch richtigen Zeitpunkt kommen kann, so war dies vielleicht am Samstag in Stuttgart der Fall. Neidlos muss man anerkennen, dass uns der Tabellenzweite aus Schwaben in vielen, wenn nicht gar allen Belangen überlegen war und sich mehr als verdient für die Niederlage in Regensburg revanchierte. In einer hochklassigen Hitzeschlacht hatten wir über weite Teile offensiv wie defensiv das Nachsehen. Wir zeigten keine schlechte Partien, mussten uns aber einem an diesem Tag besseren Gegner geschlagen geben und erkennen, dass es sich auch weiterhin lohnt hart im Training zu arbeiten. Dieses ungewohnte Gefühl des Verlierens – für manch einen war es die erste Niederlage seiner jungen Lacrosse-Karriere – warf eine Menge Fragen auf. Am Sonntag in Mannheim fanden wir ausnahmslos die richtigen Antworten darauf.
Im ersten Spiel des Tages hatten tapfer kämpfenden Konstanz/Friedrichshafener oft nur das Nachsehen gegen den vom Wittmanns Peter angeführten Offensiv-Zauber. Ihre Angriffe zerschellten ein ums andere Mal am fränkischen Abwehrbollwerk um Chefkoch Harald Schuchardt, der auch an diesem Spieltag wieder einmal über sich hinauswuchs und die Gegenspieler abräumte als wären sie Küchenabfälle. 12:5 hieß es am Ende einer munteren Partie, in der auch die Gegner durchaus ihre Chancen hatten.
An diese Leistung knüpfte man auch in der zweiten Partie gegen Gastgeber Mannheim nahtlos an. Die Rookies Flip, Ovi, Markus und Cowboy Phil fügten sich problemlos ein, zeigten Herz und Verstand und wickelten zusammen mit ihren erfahrenen Kollegen den 10:3-Sieg in trockene Tücher. Auch Torwart-Rookie Klett, seit dem letzten Spieltag ja nur noch „Der Hexer von München“ gerufen zeigte erneut eine couragierte Leistung und wird sich angesichts seiner sensationellen Entwicklung nicht von minimalsten Rückschlägen umwerfen lassen.
Wer so eine Truppe beisammen hat, dem muss es vor der Zukunft nicht bange sein. Und diese Zukunft sieht rosig aus, vor allem wenn man auf den kommenden Samstag blickt. Dann nämlich reicht ein Sieg aus den Partien gegen Mannheim (Nachholspiel) und Karlsruhe II um die Meisterschaft einzufahren. Und dann reißen wir die Festung ein!
SG Würzburg/ Erlangen vs. Stuttgarter Kickers II (Nachholspiel) Endstand 5:8
Tore: Häußler (2), Rödig, Dollinger, Hofmockel
VfR Mannheim Lacrosse vs. SG Würzburg/ Erlangen Endstand 10:3
Tore: Hofmockel (3), Kaiser (3), Häußler (2), Rödig (2)
SG Würzburg/ Erlangen vs. SG Konstanz/ Friedrichshafen Endstand 12:5
Tore: Wittmann (4), Hofmockel (3), Häußler, Rödig, Niepel (2), Kusch