Die auf der Deutschlandkarte etwas versteckte Mainstadt Würzburg hat sich mit dem Gewinn der Plätze 1 (Herren) und 2 (Damen) der diesjährigens Hochschulmeisterschaft vergangenes Wochenende in Duisburg ein weiteres Denkmal in Deutschland-Lacrosse gesetzt. Gewidmet wurden die beiden Erfolge dem durch einen Kreuzbandriss für längere Zeit ausfallenden Herren-Coach Matthias Stolte sowie Philipp „Pippo“ Wieprecht, der im Halbfinale durch einen unglücklichen Sturz mit Schulterproblemen aus dem Turnier ausschied.
Bei den Herren wurde aufgrund der teilweise hohen Konkurrenz durch Köln, Bundeswehr oder Stuttgart das Minimalziels des Viertelfinales für Würzburg ausgegeben, das durch Siege gegen Münster (10:2), Paderborn (7:2) und Paderborn schnell (7:0) erreicht wurde. Das letzte Vorrundenspiel gegen Köln, das im Rückblick besondere Bedeutung hatte, ging mit 3:6 aus Würzburger Sicht verloren. Einer guten Defensive der Kölner stand eine unglückliche Chancenverwertung der Würzburger entgegen, die öfters das Metall als das Tor trafen. Zudem war Köln mit einigen sehr erfahrenen Spielern angereist.
Im Viertelfinale wurde es dann ernst. Mit Dresden wartete ein unangenehmer Gegner, der auch an Boxlacrosse-Härte gewohnt war. Unter anderem durch eine dieser in nichts nachstehenden Härte seitens der Defense-Kräfte um Moritz Klett wurde das Spiel äußerst knapp mit 4:3 gewonnen. Im Halbfinale konnte Würzburg den Ligakonkurrenten Karlsruhe dann relativ deutlich mit zu 11:5 besiegen und zog verdient in das Finale ein.
Dieses versprach eine gute Ausgangslage für eine Revanche – es ging wieder gegen Köln. Angetrieben durch den Support der Fans aus dem Würzburger Damenteam sowie der zahlreichen Zuschauer, die in der Mehrzahl dem Underdog Würzburg die Fahne hielten, konnte man sich bereits früh im Spiel zu einem 4:1 Vorsprung absetzen. Zur Halbzeit kämpfte Köln sich auf ein 4:4 heran, doch im weiteren Verlauf machte Würzburg, das zu dem Zeitpunkt nur noch mit 2 Auswechselspielern spielen konnte, den Sack zu. Der Pokal der diesjährigen Hochschulmeisterschaft reist damit mit zurück an den Main. „Köln hatte die überragenden Spieler Nummer 3, 15 und 80 – wir hatten ein Team“, fasst der Würzburger Coach Tomas Niepel den etwas überraschenden aber dennoch verdienten Finalsieg zusammen.
Es gilt nun dieses positive Momentum auch in die Liegen der beiden Teams mitzunehmen, in denen es für beide noch einige Luft nach oben für die weitere Entwicklung gibt. Der Dank für dieses Turnier geht an die Organisation nach Duisburg und besonders die Playersparty am Samstag muss abschließend noch einmal gelobt werden. Diese steht im Verdacht einen großen Teil zum Finalsieg beigetragen zu haben.
Abschließend noch die MVPs:
Goalie: Max. Da gibt’s nur einen, aber der muss trotzdem erwähnt werden. Mit sehr starken Paraden gegen die Outside-Shooter von Köln maßgeblich an der guten Platzierung beteiligt. Spitzname: Mad Max
Defense: Johannes „Johnny“ Heindle. Seine ersten richtigen Spiele als Defender und die waren gleich richtungsweisend. Viele starke Groundballs, gutes Positioning und fast nicht geschlagen – ein Debüt nach Maß.
Miedfield: Michael „Johninger“ Hofmiller. Mit seinen beiden ersten Toren ein ebenfalls sehr starkes Turnier, das durch eine sehr hohe Trainingsbeteiligung im Vorhinein erarbeitet wurde. Sorgte durch sein Honigkuchenpferdgrinsen für allseits gute Stimmung und dachte durch seine Gedächtnislücken auch nur von Spiel zu Spiel.
Attack: Alexander „Icemen“ Kuhlemann. Immer wieder der Alex. Hat sich seit einem halben Jahr stark verbessert und sorgte für die meisten Tore. Man munkelt, dass ihm der Erfolg langsam zu Kopf steigt – dieses Turnier zu Recht.